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Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 14.9.2025
Habakuk 3, 18
Ich will mich freuen des HERRN
und fröhlich sein in Gott,
meinem Heil.
Der Lehrtext:
Als der Sohn noch weit entfernt war,
sah ihn sein Vater
und es jammerte ihn,
und er lief
und fiel ihm um den Hals
und küsste ihn.
Lukas 15, 20
Habakuks Name wird mit "Umarmer",
"der sich an Gott klammert" übersetzt.
Meine Quelle ist die Einführung
in das drei Kapitel umfassende Buch
in der Schlachterbibel.
(https://www.schlachterbibel.de/de/bibel/habakuk/).
Das Buch wurde insgesamt in 56 Verse aufgeteilt.
Wovon der Losungstext der vorletzte ist.
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Habakuk 3, 17-18
18 Aber ich will mich freuen des HERRN
und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.
19 Denn der HERR ist meine Kraft,
er hat meine Füße wie Hirschfüße gemacht
und führt mich über die Höhen.
Vorzusingen, beim Saitenspiel.
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Dieses "Aber ich" oder "Ich aber"
stellt sich gegen die die Dinge,
mit denen sich Habakuk auseinander setzt.
So beginnt das Buch mit einen Vorwurf an Gott.
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Habakuk 1
1 Dies ist die Last,
die der Prophet Habakuk geschaut hat.
2 HERR, wie lange soll ich schreien,
und du willst nicht hören?
Wie lange soll ich zu dir rufen: »Frevel!«,
und du willst nicht helfen?
3 Warum lässt du mich Bosheit sehen
und siehst dem Jammer zu?
Raub und Frevel sind vor mir;
es geht Gewalt vor Recht.
4 Darum ist das Gesetz ohnmächtig,
und die rechte Sache kann nie gewinnen;
denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten;
darum ergehen verkehrte Urteile.
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Habakuk leidet sehr an der Ungerechtigkeit.
Und er klammert sich an Gott
wie Jakob sich klammert an den Engel Gottes
nach dem Kampf bis zum Morgengrauen
und sprach:
"Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!"
(1. Mose 32, 279
So lebt Habakuk in einer Umarmung.
Das ist nicht zu verwechseln mit
manchen menschlichen Umarmungen,
die eher ein "Klammern" sind,
wie ein starkes Festhalten an einer Sache.
Aber es ist schon ein "Klammern",
ein "Nicht-loslassen-Können" Gottes.
Hier hat das Wort Klammern seine volle rechte Bedeutung.
Denn "Klammern" schließen etwas mit ein,
sie "um"-klammern eine Aussage.
Eine zusätzliche Erklärung beispielsweise.
Hier umklammert Habakuk den einzigen,
den man ohne Scham ewig umklammern sollte.
Den lebendigen, gütigen Gott.
Aber wie tut er das?
Wir wären vermutlich nicht gleich darauf gekommen.
Er tut das durch einen Vorwurf!
"Wie lange siehst du zu und tust nichts?!!!"
Ein Vorwurf in eine Frage gekleidet:
Ich schreie, und du hörst nicht,
ich rufe und du hilfst nicht.
Ich muss Bosheit sehen und du siehst zu.
Du lässt der Gewalt ihren freien Lauf.
Das Recht kommt unter die Räder.
Der Gottlose macht was er will
und deine Ordnungen sind ohne Biss.
Der Gottlose macht was er will,
er betrügt jene, die dir vertrauen.
und die Richter sind korrupt.
Und du, Gott, lässt dich nicht blicken.
*
Was Habakuk nicht weiß,
es ist die Ruhe vor dem Sturm.
Zwischen 630 bis 605,
irgendwo dazwischen,
muss Habakuk diese Not mit ansehen,
Denn im Jahr 605 zog Nebukadnezar herauf,
und führte einen Teil Jerusalems nach Babylon weg.
Das war die erste Wegführung. (2. Chronik 36, 6)
Und so erhält Habakuk von Gott eine Antwort.
Gott kündigt ihm das Erscheinen der Chaldäer (Babylonier) an,
die als seine Antwort auf die Ungerechtigkeit
zum Gericht kommen werden.
Habakuk bittet dann darum,
das Gottes Gericht nicht endgültig ist.
Dass er gnädig im Gericht sei.
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Habakuk 1, 12-13
12 Aber du, HERR,
bist du nicht mein Gott, mein Heiliger,
von Ewigkeit her?
Lass uns nicht sterben;
sondern lass sie uns, o HERR,
nur eine Strafe sein, und lass sie,
o unser Fels, uns nur züchtigen.
13 Deine Augen sind zu rein,
als dass du Böses ansehen könntest,
und dem Jammer kannst du nicht zusehen!
Warum siehst du dann aber
den Treulosen zu und schweigst,
wenn der Gottlose den verschlingt,
der gerechter ist als er?
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Diese Chaldäer, die ihre Götzen anbeten,
sie siegen über Gottes Volk.
Das ist für Habakuk schwer zu verkraften.
Und so redet er sich die Not vom Herzen.
Und wartet auf eine Antwort Gottes (Kap. 2).
Er wartet auf eine Antwort seiner Vorhaltungen,
seiner Vorwürfe.
Und Gott antwortet ihm:
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Habakuk 2,
3 Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden
zu ihrer Zeit
und wird endlich frei an den Tag kommen
und nicht trügen.
Wenn sie sich auch hinzieht,
so harre ihrer;
sie wird gewiss kommen und nicht ausbleiben.
4 Siehe, wer halsstarrig ist,
der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben,
der Gerechte aber
wird durch seinen Glauben leben.
+++++++
"Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben!"
Es ist der Glaube, der sich an Gottes Treue bindet.
Der Gott seine Liebe glaubt,
Der Glaube, der sich mit ganzen Vertrauen an Gott klammert,
der sich von Gott umarmen lässt und ihn auch umarmt.
Es ist ein Glauben "seinen Glauben",
den der Gerechte empfangen hat aus Gnade.
Der Mensch kann nicht einfach kommen und sagen,
so, jetzt glaube ich an Gott. Punkt.
So geht und ging es nie.
Es ist kein Kopfdenken-Glaube,
kein "Für-Wahr-Halten",
das ist zu wenig.
Der Glaube ist auch nicht erzwingbar.
Es ist auch nicht der Glaube,
zu denken, dazu zu gehören,
weil man beispielsweise getauft ist.
Denn das sagt gar nichts darüber auf,
ob wir, bildlich gesprochen,
täglich in der Wüste das Manna sammeln,
ob wir am Weinstock hängen bleiben.
Ob wir unser Herz nach Gott ausrichten,
mit ganzer Kraft und ganzen Möglichkeiten,
mit all unserer Macht.
Der Glaube,
von dem die Bibel spricht,
er ist immer eine ganz Sache.
Ein ganzer Ball.
Ein halber Ball - was ist das?
"Gar kein Ball!"
Eine große Selbsttäuschung, eine Illusion.
Und wenn der Ball aus Vollgummi wäre,
er würde hinspringen wo er will
und sein Ziel nicht finden.
So machten und machen die Kirchen
Millionen Menschen zu ihren Mitgliedern,
aber nicht zu Menschen,
die Gott von ganzem Herzen lieben.
Sie finden das Ziel nicht.
Weil die Prediger, Pfarrer oder Priester,
sich auch nicht ganz hingeben,
und nicht mehr nach dem Wort Gottes leben.
Weil sie selbst zwar im Kopf
aber nicht im Herzen ein Ziel denken.
Es aber nicht haben.
"Weil sie ihren eigenen Glauben Gott anbieten,
ein Glaube, der Gottes Worte seziert."
Und so werden Menschen verführt.
Denn der Glaube beginnt nicht mit einer Taufe,
sondern einer Umkehr,
und diese Umkehr ist "wie ein Kind zu werden".
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Markus 10, 15
15 Wahrlich, ich sage euch:
Wer das Reich Gottes
nicht empfängt wie ein Kind,
der wird nicht hineinkommen.
Matthäus 18, 2-3
2 Und er rief ein Kind zu sich
und stellte es mitten unter sie
3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch:
Wenn ihr nicht umkehrt
und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Lukasevangelium 18, 16+17
16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach:
Lasset die Kinder zu mir kommen
und wehret ihnen nicht,
denn solchen gehört das Reich Gottes.
17 Wahrlich, ich sage euch:
Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind,
der wird nicht hineinkommen.
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Für das Ego ist es ein Sterben.
Wenn der Mensch bereit wird
in die Unmündigkeit vor Gott hineinzutreten.
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Matthäus 11, 25-30
25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach:
Ich preise dich, Vater,
Herr des Himmels und der Erde,
dass du dies
Weisen und Klugen verborgen hast
und hast es Unmündigen offenbart.
26 Ja, Vater;
denn so hat es dir wohlgefallen.
27 Alles ist mir übergeben
von meinem Vater,
und niemand kennt den Sohn
als nur der Vater;
und niemand kennt den Vater
als nur der Sohn
und wem es der Sohn offenbaren will.
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Was passiert da?
Es ist eine "ganz-herzige" Sache.
Kein halber Ball.
Und was macht das Kind?
Es umarmt und lässt sich umarmen.
Es glaubt Gott seine Liebe.
Seine Augen haben ein Ziel,
das Gesicht seiner Eltern.
Die Augen seiner Eltern.
Es will die Stimme seiner Eltern hören,
es möchte mit ihnen zusammen sein.
Das Kind ist nicht ohne seine Eltern.
Es kann sich nicht denken ohne seine Eltern.
Hat es Schmerzen, ruft es nach seiner Mutter oder
seinem Vater und klammert sich an sie.
Es ist ein gesundes Klammern.
Denn Gott klammert nicht.
Er umarmt - ja,
aber er klammert nicht.
Der Vater lässt im Gleichnis den Sohn gehen.
Er hält ihn nicht fest.
So hält er uns,
so hält er sich zu uns.
So beschützt er uns,
umgibt uns von allen Seiten.
Er bewahrt uns,
aber er sagt auch,
so wie Jesus es sagte:
"Und ihr, wollt ihr auch gehen!"
Und gesegnet ist der,
der dann sagen kann:
"Herr, wohin sollen wir gehen,
denn du hast Worte des ewigen Lebens!"
Und das ist genau das Problem,
wenn wir die Wahrheit des Wortes Gottes
durch die eine Tür verabschieden,
kommt auf der anderen Seite die Lüge herein.
Denn wenn wir die Wahrheit ausschütten,
sie hinauswerfen durch unseren ach so tollen Intellekt,
dann werden Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
mit der Wahrheit gehen.
Und die Lüge bringt in ihrem Gepäck
Ungerechtigkeit und Unbarmherzigkeit mit.
Erst redet sie süß, und dann frisst sie uns auf.
Das kann man immer und überall
in der Geschichte sehen.
Denn Ungerechtigkeit und Unbarmherzigkeit folgen
der Lüge Schritt auf Schritt.
Besonders darin fleißig, war auch unser Volk,
damals, vor 1933.
Aber auch heute geschieht es,
und es hat schon begonnen.
Die Glaubenden aber,
die auf seine Treue hoffen,
denen er sich versprochen hat,
als Schild und sich selbst als Lohn (1. Mose 15, 1),
seine Kinder,
sie haben Ruhe im Herzen.
Denn sie sind,
wie der jüngere Sohn,
umgekehrt.
Er hat auf die Güte seines Vaters gehofft.
"Bei ihm hab ich es besser!"
"Ich kann nicht erwarten,
dass er mich wieder als Sohn anerkennt,
aber als Knecht nimmt er mich bestimmt an."
Das ist eine Erkenntnis seines
vorher eigenen miesen Verhaltens,
es wird dem Jüngeren langsam bewusst,
was er angestellt hat.
Er hat sein Erbe verprasst.
Noch bevor sein Vater überhaupt gestorben war.
Und doch, eine kleine Hoffnung,
eine geringe Hoffnung ist noch da,
ein Hoffen auf die Güte des Vaters.
Mit wenig sich doch Gott bei uns zufrieden gibt?
Und doch muss es eine ganze Sache sein.
Ein ganzer Glaube,
nicht nur die Luft im Ball
sondern auch die Hülle darum.
Nicht nur das Herz,
die seelische Bewegtheit, das Gefühl,
sondern auch der Wille.
Der Wille hat Beine und kommt zu Gott.
Der jüngere Sohn macht sich in einem jämmerlichen
Zustand auf dem Weg nach Hause.
Er riecht nach Schwein.
Was wird wohl sein?
Vielleicht malt er sich aus,
wie es sein wird,
wenn er an die Tür des Hauses klopft.
Was, wenn sein Bruder die Tür öffnet?
Ein Canossagang?
Nein,
denn der Jüngere hatte eigentlich nichts mehr zu verlieren,
er hat ja nichts, was er mitbringen kann.
Er wurde durch seine Sünde bereits genug gestraft,
Sünde zieht immer Strafe hinter sich her.
Vielleicht mag man heute darüber lachen,
aber an einem anderen Tag,
wird das Lebenshaus
wie ein Kartenhaus
zusammen fallen,
zusammen krachen,
knallen,
diese Möglichkeit gibt es bei allen.
*
Der Vater - auch er hat eine Hoffnung.
Dass sein Sohn umkehrt und wieder kommt.
Die Liebe hofft alles.
+++++++
Lukas 15, 20
Als der Sohn noch weit entfernt war,
sah ihn sein Vater
und es jammerte ihn,
und er lief
und fiel ihm um den Hals
und küsste ihn.
+++++++
Auch die Hoffnung des Vaters,
sie hält ihn auf den Beinen.
Immer wieder hält er Ausschau nach seinem Kind.
Und endlich,
"Das ist er doch,
das ist doch sein Gang"
Als sein Sohn noch weit entfernt war ...
"Der Vater spürt, das ist sein Kind ...
Der Sohn bereitet sich vor,
vielleicht ist der Vater gar nicht da,
vielleicht wirft er mir meine Schuld vor?
Die letzten ein bis dreihundert Meter vielleicht,
… sollte ich nicht doch umkehren? …
"Wer läuft mir da entgegen?"
Den Vater hat es nicht mehr gehalten.
Er will bei seinem Kind sein.
Und er erspart ihm die letzte Distanz
alleine zu gehen,
eine Strecke,
in der wir in Gefahr geraten könnten,
zu kneifen.
Der Vater rennt, er eilt,
er muss bei seinem Kind sein.
Was wird er sagen?
Wird er sagen: "Bereue!"
Wir er ihm die Meinung sagen,
ihn mit Vorwürfen überschütten?
Wir können hier tief in das Herz Gottes hineinschauen.
So wird im Himmel gedacht und gehandelt.
Es ist Freude im Himmel,
bei den Engeln,
über einen Menschen.
Über einen Menschen,
der aus dem Reich der Sünde,
in das Reich des Lichts findet.
Das geschieht nicht durch eine Taufe
oder eine menschliche Handlung.
+++++++
Johannesevangelium 1, 9-13
9 Das war das wahre Licht,
das alle Menschen erleuchtet,
die in diese Welt kommen.
10 Es war in der Welt,
und die Welt ist durch dasselbe gemacht;
und die Welt erkannte es nicht.
11 Er kam in sein Eigentum;
und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
12 Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht,
Gottes Kinder zu werden: denen,
die an seinen Namen glauben,
13 die nicht aus menschlichem Geblüt
noch aus dem Willen des Fleisches
noch aus dem Willen eines Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
+++++++
Was nimmt der Jüngere Sohn auf?
Er nimmt die Liebe des Vaters auf.
Er glaubt ihm seine Treue.
Wenn auch noch nicht so ganz.
Er bleibt aber gegen sich selbst ehrlich und sagt:
-Nein-,
es muss heißen
___Er bleibt aber gegen sich selbst ehrlich und "will sagen"___
Denn dazu kommt er erst einmal nicht.
+++++++
Lukas 15, 20
Als der Sohn noch weit entfernt war,
sah ihn sein Vater
und es jammerte ihn,
und er lief
und fiel ihm um den Hals
und küsste ihn.
Lukas 15, 20
+++++++
Wann hat es dir das letzte Mal "gejammert"?
Wann?
"Wann warst du so ergriffen
von der Not eines anderen,
dass es dir gejammert hat?"
"Sag!"
"Dass es dir buchstäblich das Herz gebrochen hat,
und du unbedingt etwas tun musstest?"
Wir leben alle hin auf einen Zustand in dieser Welt,
der schrecklich ist:
"Das Erkalten der Liebe."
Das Gegenmittel:
"Das Nicht-Verlassen der ersten Liebe!".
"Nicht ein "First" von menschlichen Namen,
sondern eine Umkehr zu dem einen Namen,
der wirklich "First" ist:
Jesus.
Hier sehen wir einen Vater laufen,
"in der ersten Liebe zu seinem Sohn".
"Die erste Liebe hat Arme und Beine,
um mitzutragen und Meilen mitzugehen!"
Haben wir solche Arme und Beine,
strömt aus unserem Herzen diese erste Liebe?
Hier sehen wir was geschieht.
Der Vater
denkt an sein Kind
er hält Ausschau nach sein Kind
er sieht sein Kind
ihn jammert es
er läuft zu seinem Kind
er fällt seinem Kind um den Hals,
er küsst es.
7 Dinge.
Das hat er nicht geplant.
Das hat er getan.
Und es sind ja viel mehr Dinge geschehen.
In der Abwesenheit seines Kindes,
da hat er sich nach Gemeinschaft mit ihm gesehnt,
da hat er sich auf jenen Tag gefreut,
der jetzt stattfindet.
Er hat sich darüber Gedanken gemacht,
wie er seinem Kind seine Liebe zeigen kann.
Und mit dieser, seiner Herzenshaltung
geschieht auch noch ein unsichtbares Geschehen.
Er macht es seinem Kind leichter,
den Satz über die Lippen zu bringen,
den es sich vorgenommen hatte,
diesen Satz,
den der jüngere Sohn sagen wollte:
Den er sich vorgenommen hatte,
am Schweinetrog:
+++++++
Lukasevangelium 15, 16-21
16 Und er begehrte,
seinen Bauch zu füllen mit den Schoten,
die die Säue fraßen;
und niemand gab sie ihm.
17 Da ging er in sich und sprach:
Wie viele Tagelöhner hat mein Vater,
die Brot in Fülle haben,
und ich verderbe hier im Hunger!
18 Ich will mich aufmachen
und zu meinem Vater gehen
und zu ihm sagen:
Vater,
ich habe gesündigt
gegen den Himmel und vor dir.
19 Ich bin hinfort nicht mehr wert,
dass ich dein Sohn heiße;
mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!
20 Und er machte sich auf
und kam zu seinem Vater.
Als er aber noch weit entfernt war,
sah ihn sein Vater und es jammerte ihn,
und er lief und fiel ihm um den Hals
und küsste ihn.
21 Der Sohn aber sprach zu ihm:
Vater,
ich habe gesündigt
gegen den Himmel und vor dir;
ich bin hinfort nicht mehr wert,
dass ich dein Sohn heiße.
+++++++
Jetzt war es heraus.
Wie wird Vater reagieren?
Wie würden wir reagieren?
Der von Jesus skizzierte Vater
geht nicht darauf mit Worten ein,
sondern handelt
und gibt die Antwort durch sein Handeln,
+++++++
Lukasevangelium 15, 22-24
22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten:
Bringt schnell das beste Gewand her
und zieht es ihm an
und gebt ihm einen Ring
an seine Hand und Schuhe an seine Füße
23 und bringt das gemästete Kalb
und schlachtet’s;
lasst uns essen und fröhlich sein!
24 Denn dieser mein Sohn
war tot
und ist wieder lebendig geworden;
er war verloren
und ist gefunden worden.
Und sie fingen an,
fröhlich zu sein.
+++++++
Gott arbeitet nicht mit Vorwürfen.
Er hat auch Habakuk nicht kritisiert
für dessen Vorwürfe an ihn.
Gottes Handeln ist Liebe.
Seine Liebe ist zielorientiert hin zur Liebe.
Keine Vorwürfe an sein Kind an dieser Stelle,
keine Vergleiche.
Diese kommen nur, wenn wir in unserer Sünde
beharrlich bleiben.
Oder es ist aber eine Sache, wo wir uns
verlaufen haben, verrannt haben,
selbst nicht mehr die Kurve kriegen.
Und selbst dann … ?
Man denke an den Propheten Nathan,
auf welche Weise er David seine sehr schwere schlimme,
nicht wieder gutzumachende Sünde vor Augen führte.
( 2. Samuel 12).
Wenn ich es einmal etwas lapidar sagen kann:
Gott will Gemeinschaft mit uns,
er will mit uns feiern,
er hat uns lieb.
Aber wir machen häufig eine Religion daraus.
Wir sündigen und drehen uns im Kreis,
schauen auf uns und die Welt.
Und am Schluss reden wir nur noch von Sünde,
und schauen geknechtet drein.
Wir haben mehr mit uns zu tun als mit Gott.
Das ist, gelinde gesagt,
die Fortsetzung eines Lebens ohne Gott.
Wo ist da die Freude,
die Gewissheit des Heils,
der Errettung, der Erlösung, der Befreiung?
Wo ist da der Geist der Liebe,
der Kraft und der Besonnenheit?
Weil wir nicht umkehrten
und wie Kinder wurden.
Wenn mir Gott mein Gestern und heute vergibt,
dann kümmert mich das gestrige nur noch als Lehre.
Nicht als Knechtschaft.
Ich verharre nicht in dem,
was ich nicht wollte oder konnte,
sondern ich schau auf Jesus,
was er kann und will.
Dass ich daraus lerne - ja!,
aber dass ich darin verharre - nein!
Manchmal sind wir so sehr damit beschäftigt
Gott alles recht machen zu wollen,
wie der ältere Sohn,
und vergessen diese innige Gemeinschaft
mit Gott zu haben.
Er ist doch in uns wohnhaft!
Näher als nah.
Lasst uns Johannesevangelium 17 leben,
empfangen wie ein Kind und glauben und leben.
Gemeinschaft mit Gott aber ist oft ein
schönes ruhiges unfassbares Glück.
Eine nicht formulierbare Freude.
Eine Geborgenheit,
welche wir durch unseren Geist erkennen.
Das kann mitten im größten Schlamassel sein.
Oder im Gefängnis.
Manchmal brauchen wir bis Mitternacht,
um Gott zu loben,
aber wir werden loben.
Denn wir sind seine Kinder,
Kinder des Höchsten,
da können wir uns nichts darauf einbilden.
0,0 nix. Gar nichts.
Denn alles ist Gnade.
Das glauben wir ihm, wie ein Kind.
Das wirkt der Geist der Kindschaft in uns,
sein heiliger Geist.
Der Geist, der Wahrheit,
der alles von Jesus nimmt.
Aber es ist ein ganzes Vertrauen.
Mag sein,
es ist nur senfkornklein,
oder dass es verwundet ist,
aber dennoch,
selbst dieser geringe Rest,
dieser glimmende Docht,
dieser geknickte Stab,
unser geknicktes Leben,
eine verbrannte Stadt,
darin,
darin ist "der Glaube da",
der die Welt überwunden hat.
Weil es ein Glaube ist,
der sich alleine bindet,
an den einen,
der am Kreuz für uns überwindet,
überwunden hat.
Durch seine Hingabe, seinen Gehorsam,
an unserer statt.
Und wir,
als seine durch den Geist gezeugten Kinder,
tragen in uns alle,
durch ihn,
geistliche Gene zum Überwinder.
Wir sind ständig Umarmte und umarmen Gott,
und sprechen mit Habakuk:
+++++++
Habakuk 3, 18
Ich will mich freuen des HERRN
und fröhlich sein in Gott,
meinem Heil.
+++++++
*
🙏
"Vater, guter Vater, der du uns
in deinem Sohn begegnest,
Ströme der Güte über uns regnest,
Der du uns liebst, wie du dich selbst liebst,
wie du d einen Sohn liebst,
mit der gleichen Liebe,
und in ihm uns alle Schuld vergibst.
Was sollte ich mich nicht über dich freu'n,
und vor dir in großer Freude über deine,
über Jesu Liebe, sein."
*
"Diese Freude gönne ich gerne deinem Volk Israel,
und ich wollte mich an ihrer Freude freuen,
aber noch können sie nicht auf dich sehen,
und noch kann dein Friede
nicht in ihren Herzen gedeihen.
Noch können sie deine übergroße Gnade
in Jesus nicht sehen.
Segne dein Volk nach dem Maß deiner Gnade."
*
"Diesen Segen erbitte ich von dir für uns alle,
überall auf dem breiten Weg,
liegt ständig eine Falle.
Nur auf dem schmalen Weg,
wo deine Furcht des HERRN uns leitet,
wo unser Wesen Hand in Hand mit deiner schreitet,
da sind die Fallen durch deine Gnade zugedeckt,
denn wir sind zum Siegen auferweckt."
"Zum Segen sind wir am Leben,
und Segen mag unser Feind Satan nicht haben.
So trachtet er danach,
bereits im Mutterleib zu vernichten deine Gaben.
Er fängt sich die Mütter mit weltlichem Denken,
und versucht ihre Seele
mit falschen Wünschen einzuschränken,
sie zu lenken,
so, dass sie nicht auf deine
liebenden helfenden Worte schauen,
sondern ihrem eigenen Verstand,
sie fahren das Leben ihres Kindes an die Wand."
"Menschenworte haben noch nie gerettet,
wenn sie nicht im Vertrauen zu dir,
in Jesu Glauben gesprochen sind.
Worte der Welt haben nur
die Menschen in falsche Sicherheit gebettet,
und zur Stunde der Versuchung
werden sie ihren Sicherheiten nachgeben,
und deine Liebe in Jesus, Vater, verraten,
ohne es zu wissen, verraten sie ihr Leben."
"Vater, erbarme dich über die Mütter,
die in Bedrängnis sind,
verkaufen für Karriere und Wünsche ihr Kind.
Geben es dem Tode preis,
weil sie dich nicht kennen,
und geben Erlaubnis es hinaus zu treiben,
hinaus zu schwemmen."
"Es geht doch nicht um Fingerdeuterei,
nicht um ein Verurteilen und ein lautes Geschrei.
Es geht hier um der Geringsten Leben.
Sie zu verachten bedeutet sich gegen Gott zu erheben.
Vater, begegne den Müttern, mit Gnade und Licht,
und vergib auch dem Arzt,
der den Stab über das geschenkte Leben bricht."
*
"Vater, und da sind deine Feinde,
die auch uns zu ihren Feinden machen.
Weil sie sich mit der Lüge vereinen,
dennoch lässt du über sie die Sonne scheinen.
Menschen, sie lassen Lüge und Ungerechtigkeit auf uns regnen,
dennoch versagst du ihnen nicht deine Liebe,
und willst auch sie mit Gnade segnen.
Vater hab mit ihnen, die in der Sünde gefangen sind,
Erbarmen, denn auch wir waren so,
bevor wir neu wurden, dich liebend,
dein dich liebendes Kind."
"Vater, male ihnen deine Liebe, dein Wort,
deine Wahrheit, dein Licht in ihr Herz hinein,
lass sie empfinden einen ewigen Gnadenschein,
dass sie doch sich zu dir kehren ,
und deinen Namen in Jesus ehren."
"Gib, Vater, auch in diesen Tagen,
dass wir ihr Hauen
mit dir an unserer Seite ertragen,
ohne mit eigener Kraft zurückzuschlagen,
dass wir uns nicht selber rächen,
sondern in Güte,
an deiner Stelle,
einen Segen für sie sprechen."
*
"Vater, gib, dass wir dich Ehrende sind,
wo ist ein Vater wie du,
der uns mehr liebt als sich selbst,
und bereit ist für uns zu sterben,
der du eins mit Jesus in allem bist,
und willst,
dass wir einen lebendigen Segen erben,
dass wir dich nach unserem Sterben seh’n,
in deinem Land, dem Land deiner Lebendigen."
+++++++
Habakuk 3, 18
Ich will mich freuen des HERRN
und fröhlich sein in Gott,
meinem Heil.
Der Lehrtext:
Als der Sohn noch weit entfernt war,
sah ihn sein Vater
und es jammerte ihn,
und er lief
und fiel ihm um den Hals
und küsste ihn.
Lukas 15, 20
+++++++
Danke, für das Lesen. 🪷
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