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Marco-1977s Blog

Marco-1977
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Marco-1977
48 Jahre
13439 Berlin

Mein Weg durch den Dschungel der Denominationen

Mein Weg durch den Dschungel der Denominationen - gemeinde,denominationen,konfessionen In letzter Zeit ist mir in Social-Media-Beiträgen vermehrt aufgefallen, dass die Aussage verbreitet wird, das man eigentlich keine bestimmte Denomination oder sogar eine Kirche benötigt, um Christ zu sein. Schließlich hatte unser Herr Jesus selbst auch keine Religion, wie sie im heutigen Sinne verstanden wird.

Grob betrachtet ist diese Aussage definitiv auch nicht falsch. Doch bei genauerer Betrachtung ist Religion und ihre Denominationen vielleicht auch etwas anderes als das, was man denkt, was sie sind.

In diesem Blogbeitrag möchte ich deshalb mal aufzeigen, wie ich damals gedanklich mit dieser Thematik umgegangen bin und von der Umsetzung gehandhabt habe. Es ist nämlich wirklich nicht immer einfach, sich im Dschungel der verschiedenen Denominationen zurechtzufinden.

Was man gleich vorwegsagen kann: Es gibt nicht die eine "richtige" Gemeinde! Und diese wird es zu Lebzeiten auf dieser Erde auch nicht geben, was schlicht daran liegt, das Menschen als Baumeister am Werk der Gemeinden sind und Fehler daher zur Natur des Systems gehören. - So kann man lediglich abwiegen, welche näher und welche ferner an der Bibel und der Lehre Jesu ist.

Messianischen Bewegung, Katholische Kirche, Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche, Freikirche oder Sondergemeinschaften?

Um mir die Entscheidung zu erleichtern, hatte ich mir damals einfach aufgeschrieben, was mir vom Glaubensverständnis wichtig war und was mich persönlich anspricht. So sind mir folgende Punkte wichtig gewesen.

  • Ortsnähe und gute Erreichbarkeit
  • deutschsprachig
  • Gott und die Bibel muß im Zentrum stehen
  • echte Gewissensfreiheit und Austausch
  • eine eher konservativ und bibeltreue Gemeinde
  • von der Liturgie eher ruhig, meditativ
  • eine ausreichend große und aktive Gemeinde
  • eine Angebotsvielfalt, gerne mehrere die Woche
  • offen für Mystik und tiefere Erkenntnis
  • auf keinen Fall bibelfern und zu liberal


Mit diesen zehn Punkten konnte ich eine Art Ausschlussverfahren durchführen. Ich informierte mich im Vorfeld über die verschiedenen Denominationen und verglich, ob die jeweiligen Kriterien passten. Dabei stellte sich heraus, dass die Orthodoxe Kirche für mich aufgrund ihrer Ortsferne und der fremdsprachigen Messen bereits ausgeschlossen werden konnten. Ebenso schied die messianische Bewegung aus, da sie nur in losen Gruppen existierte. Da ich meinen Zugang zu Gott eher durch Ruhe und in meditativer und einer teilweise mystische Atmosphäre finde, schlossen sich für mich auch die progressiven und charismatischen Gemeinden aus, die mir einfach zu emotional und laut waren. Okay und bei einigen evangelischen Gemeinden fehlte mir eindeutig die bibeltreue Orientierung; sie passten vielmehr zum modernen, liberalen Zeitgeist, was jedoch nicht mit meinem Glaubensverständnis vereinbar war. So blieben letztlich nur noch die römisch-katholische Kirche und die Freikirchen übrig.

Die römisch-katholische Kirche gefiel mir durch die Atmosphäre und das innere Gefühl, mit Gott verbunden zu sein. Ich schätze die kirchlichen Gebäude, die Zeremonien und Rituale, den Weihrauch sowie den eher konservativen Grundgedanken. Andererseits vermisste ich die zwischenmenschliche Wärme, das Miteinander – alles wirkte oft kühl und anonym. Das größte Problem jedoch war die dunkle Vergangenheit dieser Institution und die nicht immer biblischen Lehren.

Bei den Freikirchen gibt es eine große Vielfalt, teilweise so außergewöhnlich, dass man fast von Sondergemeinschaften sprechen könnte. Hier ist es wichtig, genau hinzuschauen. Nach über einem Jahr der Suche habe ich mich schließlich für die Baptisten entschieden und bin mit dieser Entscheidung zufrieden. Zwar gibt es bei den Baptisten keine prunkvollen Kirchen, keine mystische Atmosphäre und keinen Weihrauch – dafür passen die anderen für mich wichtigen Kriterien. Ich bin froh, mich für eine baptistische Gemeinde entschieden zu haben.

Als Tipp kann man all jenen, die sich noch nicht entschieden haben, empfehlen, sich erstens mit der passenden Gemeindesuche Zeit zu lassen und sich einfach mal verschiedene Gemeinden anzuschauen. Ja, im Internet kann man sich vorher gut informieren, aber der persönliche Besuch und Eindruck ist es am Ende, der oft entscheidend ist.

Ist man dennoch skeptisch, sollte man einfach den Blickwinkel der Gemeinschaft im Auge behalten, denn einen Glauben, den man in Gemeinschaft auslebt (Gruppengefühl / Zugehörigkeitsgefühl), kann den Glauben immens verstärken. Eine Gemeinde bringt meiner Meinung nach also mehr Vor- als Nachteile.

LG. :-)


Verfasst: 01.07.2025, 20:20 Uhr
Editiert: 01.07.2025, 20:27 Uhr

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