6 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken für die Rettung, die von seinem Angesicht kommt! (Psalm 42,6, Schlachter)
Wohl uns, wenn wir zu unserm Gott fliehen. Das ist gesegnete Trübsal, die uns antreibt, auf einem so sichern Felsen, wie du, HERR, es bist, Zuflucht zu suchen! …
Wir tun wohl daran, die auserwählten Gelegenheiten in unserem Gedächtnis zu bewahren, da wir vom HERRN trauter Gemeinschaft gewürdigt worden sind; wir mögen solche Erinnerung bald nötig haben, in Zeiten, wo der HERR uns in die Wüste führt und unser Herz vor Kummer krank ist. Gottes Huld, in vergangenen Tagen erfahren, ist schon manchem Verschmachtenden ein erquickendes Labsal gewesen; gleich einem sanften Lufthauch hat die Erinnerung daran schon manchmal den glimmenden Docht zu heller Flamme entzündet und das zerknickte Rohr aufgerichtet und verbunden. O du Tal Achor (Tal der Trübsal), wie könnt ich dein vergessen? Du bist mir zu einer Pforte der Hoffnung geworden! (Hos. 2,17) Ihr köstlichen Zeiten, ihr seid dahingeschwunden, aber ihr habt ein Licht hinter euch zurückgelassen, das mein gegenwärtiges Dunkel erhellt! ...
(Charles Haddon Spurgeon)
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„Tiefe ruft der Tiefe.“
Nur die Tiefe kann der Tiefe eine Antwort geben. Was bloß aus dem Seichten stammt, kann die Abgründe nicht verstehen, und nur was bei uns selbst in die Tiefenschichten hinabreicht, vermag den tiefen Nöten anderer gerecht zu werden. Wenn wir denen, die gerade durch Wasserfluten hindurch müssen, helfen wollen, müssen wir selbst auch durch Fluten gegangen sein. Haben wir eine Geschichte, wo Gott im Verborgenen an uns gearbeitet hat, oder ist das, was man sehen kann, alles, was wir besitzen? Viele von uns sind seicht. Dem Anschein nach wachsen wir, aber nur äußerlich, und wir haben nichts in Reserve. Wenn wir es vorziehen, nur oberflächlich zu leben, können wir manchen Hilfsbedürftigen vielleicht helfen, aber das Glück, das wir ihnen bringen, wird bald vergehen. Wir sind ihnen nicht dort begegnet, wo sie tatsächlich sind. Paulus hatte ein Geheimnis, das er vierzehn Jahre für sich behielt, und welche Hilfe brachte dann seine schließliche Aufdeckung! Wenn Gott in der Tiefe der Abgründe zu uns gesprochen hat, dann besitzen wir einen Schatz von Erfahrungen, von dem wir anderen in der Stunde ihrer Prüfung mitteilen können.
(Watchman Nee)
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