Um besser zu begreifen, was geistliches Leben wirklich ist, müssen wir die Funktionen des Geistes und seine Gesetze kennen. Nur wenn wir diese Funktionen und Gesetze des Geistes kennen, können wir auch im Geist wandeln. Wir sollten keine Bedenken vor mehr Erkenntnis des Geistes haben, uns aber gleichzeitig davor hüten, ihn mit unserem Verstand ausloten zu wollen.
Es ist Gottes Frohe Botschaft an die Menschheit, daß das Gefallene wiedergeboren und das Fleischliche einen neuen Geist empfangen kann. Dieser neue Geist ist die Grundlage für ein neues Leben. Was wir geistlich Leben nennen, ist nichts anderes als der Wandel in dem Geist, den wir bei der Wiedergeburt empfangen haben. Leider haben heute viele Christen nur wenig Erkenntnis in Bezug auf den Geist und seine Gesetze. Sie haben vielleicht mancherlei theoretisches Wissen, können aber in der praktischen Erfahrung ihren Geist nicht identifizieren. Sie wissen entweder gar nicht, was und wo der Geist ist, oder aber sie halten ihre Gefühle und Gedanken für Funktionen des Geistes. Darum ist an dieser Stelle eine Untersuchung der Funktionen des Geistes von großer Wichtigkeit. Ohne diese Erkenntnis kann man nicht wahrhaft im Geist wandeln.
Die Funktionen des Geistes
Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß die Funktionen des Geistes in Erkenntnis, Gemeinschaft und Gewissen eingeteilt werden können. Obwohl man diese drei Funktionen unterscheiden kann, gehören sie doch sehr eng zusammen. Es ist darum nicht leicht, von dem einen zu reden, ohne auch das andere zu berühren. Wir können sagen, daß ein geistliches Leben ein Leben der Erkenntnis, der Gemeinschaft und aus dem Gewissen ist.
Diese drei sind lediglich die Funktionen des Geistes (es sind nicht die einzigen Funktionen, von denen uns die Bibel berichtet, aber es sind die wesentlichsten). Keine dieser Funktionen ist der Geist, denn der Geist selbst ist wesentlich personhaft und unsichtbar. Unser Erkennen reicht nicht aus, den Geist in seiner Substanz zu begreifen. Was wir aber vom Geist verstehen können, zeigt sich uns durch seine verschiedenen Manifestationen in uns. Wir wollen hier nicht den Versuch unternehmen, zukünftige Geheimnisse zu lüften, sondern wollen uns mit dem geistlichen Leben beschäftigen. Darum genügt es uns, diese Funktionen des Geistes und den Weg, den wir gehen sollen, zu kennen. Unser Geist ist nicht materieller Natur, und doch existiert er unabhängig in unserem Körper. Er muß darum eine eigene geistliche Substanz besitzen, aus der die Fähigkeiten erwachsen, mit denen wir den Anforderungen Gottes gerecht werden können.
Wir haben den Menschen mit dem Tempel und den Geist des Menschen mit dem Allerheiligsten verglichen. Wir werden nun in diesem Bild fortfahren und die Erkenntnis, die Gemeinschaft und das Gewissen des Geistes mit der Bundeslade im Allerheiligsten vergleichen.
Zunächst lagen in der Bundeslade die Gesetze Gottes, die den Israeliten sagten, was sie tun sollten. Gott offenbart also seinen Willen durch das Gesetz. In ähnlicher Weise offenbart Gott sich selbst und seinen Willen durch die Erkenntnis des Gläubigen. Dann befand sich auf der Bundeslade der blutbesprengte Gnadenthron, wo Gott seine Herrlichkeit offenbarte und die Anbetung des Menschen entgegennahm. So wird auch der Geist jedes Menschen, der durch das Blut erlöst ist, lebendig gemacht. Durch diesen lebendigen Geist betet er Gott an und hat Gemeinschaft mit ihm. Wie Gott vormals mit Israel durch den Gnadenthron Gemeinschaft hatte, so hat er heute Gemeinschaft mit den Gläubigen durch seinen vom Blut gereinigten Geist. Dann wird die Bundeslade auch die „Lade des Zeugnisses“ genannt, weil in ihr die Zehn Gebote Gottes aufbewahrt wurden als ein Zeugnis für Israel. Wie die beiden Gesetzestafeln Israel anklagten oder rechtfertigten, so ist es heute mit dem Gewissen der Gläubigen, in die Gottes Geist das Gesetz Gottes geschrieben hat, das nun für oder gegen den Gläubigen spricht.
„Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir Zeugnis gibt mein Gewissen in dem Heiligen Geist“ (Röm. 9:1)
Es ist bedeutsam, mit welchem Respekt das Volk Israel sie behandelte. Als sie den Jordan überquerten, hatten sie keinen anderen Anhaltspunkt. Aber sie folgten ohne Zögern. Im Kampf gegen Jericho folgten sie der Bundeslade. Ohne die Bundeslade konnten sie auch die Philister nicht besiegen. Diese und andere Ereignisse zeigen uns, wie vorsichtig und umsichtig wir mit unserer Bundeslade, nämlich unserem Geist mit seinen drei Funktionen, umgehen sollten. Der Sieg Israels war nicht abhängig von dem, was das Volk dachte oder tat, sondern von der Führung der Bundeslade. In gleicher Weise erwächst unser geistliches Leben nicht aus dem, was wir denken oder tun, sondern aus dem, was uns Erkenntnis, Gemeinschaft und unser Gewissen lehren.
(Watchman Nee, „Der geistliche Christ“)
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Was ist der Unterschied zwischen dem Gnadenstuhl und der Bundeslade?
Der hebräischen Bibel zufolge war der Kaporet (hebräisch: כַּפֹּרֶת kapōreṯ) oder Gnadenstuhl der goldene Deckel auf der Bundeslade . An den Enden befanden sich zwei Cherubim, die den Raum abschlossen und bildeten, in dem Jahwe erschien und wohnte. Dies stand im Zusammenhang mit den Ritualen des Versöhnungstages.
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Kommentare zu diesem Blogeintrag
Hallo mpeace24,
ich sehe es ganz einfach - wir sind alle geistige Wesen. Unser Ursprung und unser wahres Sein ist geistiger Natur und für die Zeit, wo wir auf Erden sind, sind wir eben durch einen irdischen Leib eingekleidet.
Dieser wird dann - wie ja jeder weiß - nach Ablauf unserer Lebenszeit abgestreift und bleibt zurück.
Die Geisterwelt Gottes ist unsere Heimat und dorthin kehren wir auch zurück. Je nachdem wie jemand gelebt halt in die entsprechende Sphäre (Bereich).
Danke Andrea,
dein Zitat:
„...ich sehe es ganz einfach – wir sind alle geistige Wesen. Unser Ursprung und unser wahres Sein ist geistiger Natur...“
„Geistige Wesen“, (Menschen nach dem Bild Gottes geschaffen mit Körper, Seele und Geist) , - wenn wir keine halben Sachen mehr machen, also eine „Wiedergeburt“ geschenkt bekommen haben, nach Joh 3:3, und dem bisherigen eigenen fleischlichen Leben die Hauptrolle entzogen, um mit dem heiligen Geist Gottes erfüllt, geführt und verändert zu leben.
20 und nicht mehr lebe ich, sondern "Christus" lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben ⟨, und zwar im Glauben⟩ an den Sohn Gottes der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. (Gal 2:20, Elb)
Weiterhin noch viel Freude mit dem kostbaren Wort unseres Erlösers!