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"Die Zärtlichkeit des Geistes"

Auch im Bereich des Geistigen (nicht: Geistlichen) gibt es eine Zärtlichkeit. Im Ausdruck zweier Menschen gibt es viele Chancen, Zärtlichkeit zu üben. In Vorsicht und Zartheit können wir an die Gedanken eines anderen herangehen und in tiefen Respekt mit ihnen umgehen und versuchen, sie zu verstehen. Es gibt eine Zärtlichkeit des Denkens. Es gibt etwas wie das Wahren der Freiheit des Geistes des anderen.
Gerade unter Christen ist dieser Respekt und diese Zärtlichkeit im Umgang mit dem Geist des anderen unterbetont. Wir sagen einander zu schnell, was und wie wir zu denken haben. Wir überrollen einander mit unseren Meinungen und nähern uns einander nicht vorsichtig, nicht zärtlich genug. Wir meinen zu schnell, wir hätten einander verstanden, wenn wir unsere Meinung zur bestätigt sehen. Wir denken nicht genug über die Gedanken des anderen nach. Darum gibt es gerade im Bereich des Denkens viel Brutalität, Grobheit und Aburteilung.
Wenn wir davon ausgehen, daß das Denken ein sehr tiefer Ausdruck eines Menschen und seiner Stellung zu sich selbst, zu Gott und der Welt ist, dann gibt es eigentlich nur ein vorsichtiges, zärtliches Umgehen damit. Wir nehmen ja nicht nur zu den Gedanken des anderen, nicht nur zu seiner Meinung, sondern auch immer zu seinem Sein, zu seinem ganzen Leben Stellung.
Je reifer ein Mensch ist, desto integrierter wird der die Zärtlichkeit seines Körpers, der Seele und des Geistes erleben. Es ist wohl möglich, nur einen Bereich zu entwickeln, aber Zärtlichkeit wird dann nicht wirklich zu einer umfassenden, alles durchdringenden Existenzform. Zärtlichkeit wird dann nur punktuell erlebt. Bei einem reifen Menschen wird es schwer sein, die „Zärtlichkeiten“ voneinander zu trennen.
...
Zärtlichkeit und Geheimnis

Wenn Zärtlichkeit etwas mit Vorsichtigkeit zu tun hat, dann könnte man sagen, Zärtlichkeit ist ein Bemühen, als berührte man nicht. Es ist ein Antasten, als tastete man nicht an. Es ist ein Hauch, weil der Zärtliche immer um das Geheimnis der Dinge und Menschen weiß, die er zärtlich berührt.

Zärtlichkeit lockt hervor und setzt nicht unter Druck. Sie lockt hervor, was sich locken läßt und was hervorkommen will – nicht mehr. Sie gibt sich zufrieden, das Geheimnis stehen zu lassen. Zärtlichkeit hat darum mit dem Unsagbaren zu tun. Manchmal kann Ungesagtes Tieferes aussagen als Worte. Darum ist Sprachlosigkeit manchmal die einzig passende Form der Zärtlichkeit.

Das sprachlose Sich-Ansehen, das wortlose Betasten kann Zärtlichkeit sein. Das Wort ist ja nur Hinführung zu einer Aussage und nicht die Aussage selbst. Das, was hinter dem Wort steht, soll vermittelt werden. Die sprachlose Zärtlichkeit überspringt das Wort und seine Begrenzung und spricht direkt. Das Schweigen, die Stille ist sehr beredt.

Die Zärtlichkeit Gottes

Gott ist zärtlich mit uns. Er nähert sich dem Menschen mit Vorsicht und Respekt. Er wahrt die Entscheidungen des Menschen. Gott macht sich verletzbar, indem er sein Kostbarstes auch dann einbringt, wenn er weiß, daß er es mit Groben und Brutalen zu tun hat. Gottes Zärtlichkeit ist nicht abhängig von unserer Erwiderung. Und obwohl Gottes tiefste Zärtlichkeit dem Menschen gegenüber auf brutalste Weise abgelehnt wurde, ist er weiterhin zärtlich zu uns. In zärtlicher Fürsorge denkt Jesus bei seinem Tod an die, die ihn hinrichten. Auch nachdem er es den Menschen erlaubt hat, ihn zu verletzen, bleibt er noch bei seiner Zärtlichkeit.
Der reife Glaube an Gott und Menschen, diese Willigkeit zu vertrauen auch da, wo wir ausgenutzt oder nicht verstanden werden, dieser reife Glaube ist zärtlich. Gott glaubt an uns in zärtlicher Weise, und da, wo wir im Glauben reifen, werden auch wir in ein immer zärtlicheres Verhältnis zu Gott treten. Wir werden uns neu in Gott verlieben und über die Zärtlichkeit immer wieder zu der ersten Liebe zu Gott finden, jeweils auf einer tieferen, reiferen Stufe.

Du hast deine Seele
bei mir verloren.
Ich gebe sie dir wieder.
Es ist nicht gut,
daß sie mir gehört.
Nur bei dir
kann sie blühen.
Und auf das Blühen
freue ich mich.
Von hier aus
kann ich es am besten sehen.
Bleib bei dir.
So machst du mich reich.


(Ulrich Schaffer)


Verfasst: 29.06.2025, 09:10 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • mpeace24 schrieb am 29.06.2025 um 09:17 Uhr

    „Mutig komm ich vor den Thron“
    https://www.youtube.com/watch?v=ge_i0sdCJgE&list=RDge_i0sdCJgE&start_radio=1

    Mutig komm ich vor den Thron
    Jugendchor Sangtissima (Quelle: Muixmatch / Songwriter: Rend Collective)

    Allein durch Gnade steh ich hier
    Vor deinem Thron mein Gott bei dir
    Der mich erlöst hat, lädt mich ein
    Ganz nach an seinem Herz zu sein
    Durchbohrte Hände halten mich
    Ich darf bei Dir sein ewiglich

    Will nicht mein Herz erneut verdammt
    Und Satan flößt mir Zweifel ein
    Hör ich die Stimme meines Herrn (o oh oh)
    Die Furcht muss fliehen denn ich bin sein

    Oh preist den Herrn, der für mich kämpft
    Und meine Seele ewig schützt

    Refrain
    Mutig komm ich vor den Thron
    Freigesprochen durch den Sohn
    Dein Blut macht mich rein
    Du nennst mich ganz Dein
    In deinen Armen darf ich sein

    Sieh doch wie herrlich Jesus ist
    Der alle Schönheit übertrifft
    Die Liebe in Person ist hier
    Gerecht und treu steht er zu mir

    All unser Lob reicht niemals aus
    Ihn so zu ehrn, wie’s ihm gebührt (Halleluja)

    Refrain
    Das ist der Grund, warum wir feiern
    Wir sind befreit, er trug das Urteil
    Preist den Herrn, preist den Herrn
    Er hat für meine Schuld bezahlt
    (2x)

    Refrain
    --------------------------------------------------------------
    https://www.youtube.com/watch?v=5dY_L69ULEo&list=PLh1xXtl770-lwpUmZTihCtkdjADFf8k_a&index=1

    Далеко, далеко (Away, Far Away) || Шариковы
    „weit weit weg“ (scharikows)

    Der Text beschreibt die Sehnsucht nach einer geliebten Person, die weit entfernt ist. Die Tage werden kürzer, die Blätter fallen, und ein kalter Wind weht, während die Sonne untergeht. Die Person erinnert sich an die Nähe der geliebten Person, spürt ihre Hände im Gesicht und schaut ihr tief in die Augen. Die Entfernung schmerzt sehr. Es ist ein Monat her, seit sie sich das letzte Mal gehalten haben, und manchmal fühlt es sich an, als wäre es gestern gewesen, und manchmal wie eine Ewigkeit. Die Person hat Angst, dass alles nur ein Traum.

    --------------------------------------------------
    Bach-Erbarme dich-Matthäus Passion-Victoria Karkacheva-Alexander Shirokov

    https://www.youtube.com/watch?v=8xnzRDp9gq4&list=RD8xnzRDp9gq4&start_radio=1