These:
Versagt die Pädagogik im frühen Lebensabschnitt, kann Psychotherapie im späten Leben die Defizite nur teilweise ausgleichen.
Die angeborene primäre Religiösität und Spiritualität wird nicht genutzt und geht dadurch verloren. In der Folge entwickelt sich die sekundäre Religiösität und Spiritualität in verzerrter Form.
Durch die Säkularisierung der Gesellschaft ist die tragende Rolle von Religon und Spiritualität als eine der tiefsten menschlichen Bedürfnisse und Sehnsüchte für das menschliche Dasein weitgehend verloren gegangen.
Betroffen sind insbesondere
- die Sinnstiftung und Sinngebung des Lebens: Wozu bin ich da?
- die Verbindung zu etwas Größerem als dem eigenen Selbst: Wer bin ich? Was will ich?
- das Erkennen eines roten Fadens im Leben: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Grund meiner Existenz?
- die Erfahrungen jenseits des Rationalen und Materiellen: Wo sind mene Grenzen?
Das Leben stellt existenzielle Fragen, die zu beantworten sind. In dieser Freiheit zur Entscheidung liegt zugleich die Chance zu scheitern und schuldig zu werden. Heute werden solche Fragen meist nur noch funktional und nicht mehr personal beantwortet. Kinder und Jugendliche nehmen vor allem die Aktivität wahr, nicht aber das Netzwerk, in dem sie eingebettet sind. Der Welt- und Sachbezug ist weitgehend verloren gegangen. Die Ethik erscheint massiv verzerrt, und aufgrund der sündhaften Struktur des Menschen geraten viele in eine Sinnkrise, verbunden mit einer wachsenden Entfremdung – von Gott, von der Welt, von anderen Menschen und schließlich auch von sich selbst.
Die Ursachen dieser Entwicklung sind äußerst vielfältig und können an dieser Stelle nicht im Detail beleuchtet werden. Festzuhalten bleibt jedoch ein Grundsatz:
Der sagt die Pädagogik im frühen Lebensabschnitt, kann Psychotherapie im späteren Leben die Defizite nur teilweise ausgleichen. Der Mensch muß Grunderfahrungen machen, um Alltagserfahrungen bewältigen zu können. Fehlen die Basics, scheitert er immer wieder an alltäglichen Anforderungen und sucht kompensatorisch nach Grenzerfahrungen in den Bereichen der Belohnung, der Selbstwirksamkeit und Selbstsicherheit.
Kinder und Jugendliche werden dadurch zu einer selbstsüchtigen Haltung erzogen. Sie werden nicht als Personen mit unveräußerlichen Eigenschaften wahrgenommen, die ihre eigene Identität entwickeln, sondern primär über das Erlernen bestimmter sozialer Rollen definiert.
Fehlt Kindern die grundlegene Erfahrung, durch Fleiß und Anstrengung Leistung zu erbringen, fehlt ihnen auch ein Fundament aus Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung und Bedeutung.
Es ist, als würden sie ihr biografisches Haus ohne Keller bauen und stattdessen mit dem Dachausbau beginnen. Die Entwicklung von Rationalität setzt eine stabile Emotionalität voraus, die wiederum in Identität und Spiritualität fundiert ist.
Wie aber läßt sich ein solch Defizit aufarbeiten?
Die Orientierung an biblischen Prinzipien ist dabei unverzichtbar und zielführend. In heutiger Sprache lassen sie sich so fassen:
Bonding and Containing
Das Kind muß sich stets gehalten, geliebt und gesichert fühlen. Nur in diesem sicheren Rahmen kann es schwierige Verhalten, Kritik oder Grenzsetzungen annehmen. Wird das Kind jedoch darauf reduziert, keine Fehler zu machen, alles richtig zu machen und die Erwartungen von Eltern, Erwachsenen oder der Umwelt zu erfüllen, lernt es die Dialektik zwischen Geliebtsein und klaren Grenzen nicht kennen. Das Kind lebt in einem dauerhaften Distress und erfährt Lernen nicht als Eustress, also als positiven, anspornenden Stress.
Das Prinzip der Ermutigung
Die Bibel ermutigt uns, im Vertrauen und Rückgriff auf Gott unser Leben positiv zu gestalten. Die Erfahrung, akzeptiert zu werden, macht Ermutigung zu einem fundamentalen Prinzip der Erziehung. Sie befähigt dazu, mit den Höhen und Tiefen des Lebens konstruktiv umzugehen. …
Der Ermutigung gegenüber steht die Entmutigung. Gegenwärtig zeigt sich unsere Erziehung oft als ein Oszillieren zwischen Verwöhnung, Verzärtelung und Vernachlässigung. Dieses Schwanken ist jedoch nicht förderlich für eine stabile Selbstentwicklung des Kindes und, darauf aufbauend, einen kontinuierlichen Lernprozess des Ichs.
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[De'ignis Magazin: Thema: „Lasset die Kinder zu mir kommen“]
Kommentare zu diesem Blogeintrag
"Zwiegespraech mit Gott"
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