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"Menschen des Fleisches"

Der geistliche und der fleischliche Gläubige (Teil II)
...
»dass ihr seid durch ihn (Christus) an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntnis... so dass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe (1. Kor. 1,5 u. 7).

Sind dies nicht, menschlich gesprochen, Zeichen des Wachstums? Wir würden die Christen in Korinth vielleicht als geistliche Gläubige betrachten, aber der Apostel sah in ihnen Säuglinge, Menschen des Fleisches. Wie ist es zu verstehen, dass der Reichtum an Lehre und Erkenntnis und Gaben nicht als Wachstum gewertet werden kann? Hier wird eine wichtige Tatsache unterstrichen, nämlich, dass es möglich ist, wie die Korinther in den äußeren Dingen zu wachsen und doch geistlich zurückzubleiben. Ihre unmittelbare Erkenntnis wurde nicht stärker. Fortschritte auf dem Gebiet der Predigt, des Wissens und der geistlichen Gaben werden nicht als Wachstum im geistlichen Leben betrachtet. Wenn der Geist des Gläubigen das Organ, mit dem er Gemeinschaft mit Gott haben kann nicht stärker und empfindsamer wird, dann hat in den Augen Gottes kein Wachstum stattgefunden.

Wie viele Christen entwickeln sich heute in der falschen Richtung! Viele glauben, nach der Erlösung eine große Bibelkenntnis, Gewandtheit in der Verkündigung und geistliche Gaben anstreben zu müssen. Sie vergessen, dass ihr Geist Fortschritte machen muss. Verkündigung, Wissen und Gaben sind äußere Dinge; Intuition, die unmittelbare Erkenntnis, ist eine innere Angelegenheit. Es ist ein trauriger Anblick, wenn man Christen begegnet, deren Geist im Stadium des Säuglings verblieben ist, die aber ihr Seelenleben in Bezug auf Predigt, Wissen und Gaben ausweiten. Diese Dinge sind zwar wertvoll, können aber nicht mit der Bedeutung des Geistes verglichen werden. Was Gott neu in uns geschaffen hat, ist dieser Geist (oder das geistliche Leben), und was sich zum reifen Mannesalter entwickeln sollte, ist ebenfalls dieser Geist. Sollten wir in den ernsten Fehler verfallen, unser Seelenleben zu bereichern, anstatt das geistliche Leben mit seiner Erkenntnis zu fördern, werden wir in Gottes Augen keinen Fortschritt machen. Für Gott ist unser Geist wichtiger als alles andere. Darum ist ihm an unserem geistlichen Wachstum gelegen. Wenn auch unser Verstand, unser Gefühl und unser Wille durch geistliche Rede, Wissen und geistliche Gaben bereichert werden, bedeutet dies doch nichts in den Augen Gottes, wenn sich unser Geist nicht entwickelt.

Wir rechnen damit, täglich mehr Kraft und mehr Wissen und mehr geistliche Gaben zu empfangen, aber die Bibel macht klar, dass dies nicht mit geistlichem Wachstum zu verwechseln ist. Paulus erinnerte die Gläubigen in Korinth an diese Tatsache:»Ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr's noch nicht.«was konnten sie noch nicht? Sie waren nicht in der Lage, Gott mit ihrer unmittelbaren Erkenntnis zu dienen, Gott in ihrem Geist besser zu erkennen und seine Offenbarung intuitiv zu empfangen. Natürlich konnten sie dies nicht, als sie gläubig wurden. Aber selbst Jahre später hatte sich dieser Zustand noch nicht geändert, obwohl sie in anderen Dingen dazugelernt hatten. Durch die beiden Worte»auch jetzt«unterstreicht der Apostel, dass die Gläubigen zu Korinth trotz äußerer Erweise von Wachstum in ihrem geistlichen Leben keinen Fortschritt gemacht hatten. Wirkliches Wachstum wird an der Erkenntnis des Geistes gemessen. Alles andere gehört dem Fleisch an. Dies sollte sich unauslöschlich in unsere Herzen einprägen!

Wie traurig ist es, dass Gläubige heute in fast allen Bereichen Fortschritte machen, nur nicht in ihrem geistlichen Leben? Selbst nach Jahren der Nachfolge kann man sie noch klagen hören: »ich fühle gar nicht, dass ich einen Geist habe.« der Unterschied zwischen unserem Geist und Gottes Geist ist ungeheuer groß. Wie die Korinther, so sind auch wir bemüht, viel sogenanntes geistliches Wissen anzusammeln, indem wir unseren Verstand anstrengen. Aber wachsendes Verständnis kann Wachstum im Geist und in der Erkenntnis des Geistes nicht ersetzen. In den Augen Gottes bleiben wir unverändert. Wir müssen uns deshalb immer vor Augen halten, dass das Wachstum, an dem Gott zuallererst liegt, nicht unseren äußeren Menschen, sondern den inwendigen Menschen und seine unmittelbare Erkenntnis betrifft. Er erwartet, dass sich das neue Leben, das wir bei der Wiedergeburt empfangen haben, ausweitet. Dagegen soll alles, was der alten Schöpfung angehört, verleugnet werden.
...
(Watchman Nee)


Verfasst: 28.09.2025, 08:09 Uhr
Editiert: 28.09.2025, 08:20 Uhr

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