Arm im Geist
„Selig sind, die geistlich arm sind“ (Mat 5:3)
Die Armen im Geist wissen, daß sie nichts besitzen. Die Gefahr für einen Gläubigen liegt darin, daß er sich als geistlich reich betrachtet. Aber nur die Armen im Geist können wirklich demütig sein. Wie oft werden geistliche Erfahrungen, Wachstum und Fortschritt für einen Christen so wichtig, daß er seine Demut verliert. Es ist für einen Gläubigen sehr gefährlich, über das nachzudenken, was er erreicht hat, und dem Aufmerksamkeit zu schenken, was er alles erfahren hat. Manchmal geschieht dies unbewußt.
Was heißt es eigentlich, arm zu sein?
Arm sein heißt, nichts zu haben. Wenn wir aber über unseren tiefen geistlichen Erfahrungen reflektieren, werden sie bald zu einer geistlichen Ware degradiert und somit zu einer Falle. Mit einem leeren Geist können wir uns an Gott verlieren, ein reicher Geist aber bleibt selbstbezogen. Die volle Erlösung befreit den Gläubigen auch von sich selbst. Wenn er aber noch etwas für sich selbst behält, wird sich sein Geist nach innen richten und kann nicht nach außen durchbrechen, um sich mit Gott zu verschmelzen.
(Watchman Nee)
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Wer fleischlich gesinnt ist, ist im Tode; wer aber geistlich gesinnt ist, hat Leben und wird leben in Ewigkeit. Alles Sinnliche muß hinweg, ehe man zur Vollendung reifen kann. Es ist da nicht die Rede vom groben, sondern vom feinen Wesen, von den feinen Lüsten und Begierden.
Das Menschenkind will allezeit genießen und denkt nicht an das, daß man hier in der Schule ist und nicht zum Genuss, daß man hier in den Tiegel gehört und in die Läuterung, und nicht Freuden zu suchen hat.
Ein Gotteskind soll nicht danach trachten, es gut zu haben in der Welt, sondern es soll auf seinen HERRN und Heiland blicken, soll gerne mit Ihm leiden, gerne mit Ihm in die Schule gehen und gerne bei Ihm lernen. Und wie wenige denken an das, fast alle suchen Genuss auch im Geistigen, man will immer nur gerne das hören, was einem Genuss verschafft; man möchte von Seligkeit und Himmel hören, möchte aber nicht kämpfen gegen alle Lust und alles Böse.
(Johannes Gommel, „Lebendiges Wasser“, 1811)
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